Die derzeit geltende Bedarfsplanung täuscht eine Überversorgung im Bereich der Psychotherapie vor, die nicht das aktuelle Versorgungsbild der Patienten widerspiegelt. Denn jeder weiß, dass es lange Wartezeiten für einen Psychotherapieplatz gibt.
Der Vorstand und die Delegiertenversammlung der Psychotherapeutenkammer Berlin begrüßen ein Gesetz zur Verbesserung der Versorgung. Das geplante "Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung" verschärft allerdings die bereits bestehende psychotherapeutische Unterversorgung von psychisch und psychosomatisch kranken Menschen in Berlin weiter und konterkariert damit dieses Ziel.
Berlin, 10. Mai 2010: Die deutsche Psychotherapeutenschaft warnt davor, die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) "der ärztlichen Standespolitik zu opfern". Ambulante Zentren, in denen verschiedene Ärzte und Psychotherapeuten zusammenarbeiten, sind unverzichtbar, um multiprofessionell abgestimmte Behandlungen anzubieten und den Beruf des Arztes bzw. Psychotherapeuten besser mit der Familie vereinbar zu machen.
Bei einer Gruppensitzung in einer psychotherapeutischen Praxis in Berlin-Hermsdorf sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere Teilnehmer sind im Krankenhaus und schweben in Lebensgefahr. Der Arzt habe seinen Patienten einen Cocktail mit psychoaktiven Substanzen verabreicht. Die berufsrechliche Aufsicht über Herrn R. hat die Ärztekammer Berlin. Gegen den Arzt wurde Haftbefehl erlassen. "Die Tat ist unfassbar und schädigt den gesamten Berufsstand der zugelassenen und seriös praktizierenden ärztlichen und Psychologischen Psychotherapeuten sowie den der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten", so Michael Krenz, Präsident der Psychotherapeutenkammer Berlin. Das hat absolut nichts mit einer seriös ablaufenden Psychotherapie zu tun."
Die Mitglieder der Psychotherapeutenkammer Berlin haben ihre 45 Delegierten für die Delegiertenversammlung gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug mit 1834 eingegangenen Wahlbriefen 55,37%.