Deutschland
Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die psychische Gesundheit gewinnen in der Forschung zunehmend an Bedeutung. Bislang ist jedoch wenig darüber bekannt, wie häufig Patient*innen klimawandelbezogene Sorgen in Therapiesitzungen äußern und welche Haltung Therapeut*innen zu diesem Thema einnehmen. Zu diesem Zweck wurde eine deutschlandweite Online-Umfrage unter 573 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (in Ausbildung) durchgeführt (Trost, Ertl, König, et al., 2024).
Die Ergebnisse zeigen, dass eine deutliche Mehrheit der Therapeut*innen (72 %, 410/573) in der vorliegenden Stichprobe bereits Patient*innen mit klimawandelbezogenen Sorgen gesehen hat. Etwas mehr als 40 % (166/410) dieser Therapeut*innen geben an, dass mindestens ein*e Patient*in explizit wegen solcher Sorgen eine Therapie aufsuchte. Die Betroffenen waren überwiegend junge Erwachsene mit höherem Bildungsniveau. Als häufigste Primärdiagnosen wurden Depression, Anpassungsstörung und generalisierte Angststörung genannt. Insgesamt wird deutlich, dass Klimawandelsorgen bereits eine bedeutende Rolle in der psychotherapeutischen Praxis spielen.
Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt und diskutiert werden. Auch stellt sich die Frage, wie in der psychotherapeutischen Praxis mit klimawandel-bezogenen Sorgen umgegangen werden sollte.
Ablauf:
19:00-19:10 Uhr: Begrüßung und Einführung
Dr. Peter Tossmann (Mitglied des Vorstands PtK Berlin)
19:10-19:20 Uhr: Vorstellung der AG Klima der Psychotherapeutenkammer Berlin
Katharina Simons (Sprecherin der AG Klima PtK Berlin)
19:20-20:00 Uhr: Auftreten und Umgang mit klimawandelbedingten Sorgen in der Psychotherapie
Katharina Trost (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
20:00-20:30 Uhr: Fragen und Diskussion
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