Ein fachübergreifendes Projekt der Psychotherapeutenkammer und der Zahnärztekammer Berlin
Seele, Körper und Zähne sind ein Ganzes. Sie hängen zusammen und beeinflussen sich gegenseitig:
Man fühlt sich wohler mit gepflegten Zähnen. Man lacht lieber mit schönen Zähnen. Man fühlt sich sicherer beim Kauen, wenn man sich auf die Festigkeit seiner Zähne oder seines Zahnersatzes verlassen kann. Wenn man aber Zahnprobleme hat, dann wiederum belastet dies das Leben bei Tag und bei Nacht. Zahnprobleme wirken sich auf die Nerven und das Wohlbefinden aus.
Wenn man im Alltag "unter Druck" steht oder von Ängsten geplagt ist, wenn man von Problemen oder Überlastung genervt ist und sich nicht mehr wohlfühlt - dann bekommen dies oft auch die Zähne zu spüren. Der Volksmund hat einige zutreffende Ausdrucksweisen hierfür: "Ein Problem durchkauen", "verbissen an eine Aufgabe herangehen", "Zähne zusammenbeißen und durch".
Klärung im Einzelfall: Sind meine Zahnprobleme durch Stress oder unbewusste Ängste bedingt?
Es ist nicht leicht herauszufinden, ob Zahnprobleme, die man hat, psychosomatisch bedingt sind. Es ist möglich, dass eine zu hoch ausgefallene Zahnfüllung die Kiefer verschiebt. Sie muss dann einfach abgeschliffen werden. Es kann aber auch sein, dass vorübergehender Stress Druck auf den Kiefer ausübt. Da könnte eine Zahnschiene helfen, die den Druck abfedert. Wenn die Ursache der Beschwerden nicht medizinisch, sondern seelisch bedingt ist, kann es ein, dass alle zahnärztlichen Maßnahmen nicht helfen. Vielleicht hilft dann auch die Neuanfertigung eines Zahnersatzes trotz Wiederholung nicht. In diesem Fall wird man erst dann wieder unbelastet Beißen und Kauen können, wenn ‚das Grundübel’ erkannt und behandelt ist. Stress, Kummer und Ängste sind etwas ganz Normales und gehören zum Leben dazu - gesundheitsschädlich werden sie erst dann, wenn sie unbemerkt ‚verdrängt’ statt ‚verdaut’ werden. Dann suchen sie einen Weg, auf sich aufmerksam zu machen - z. B. durch Probleme mit den Zähnen.
In Berlin arbeiten Zahnärzt*innen und Psychotherapeut*innen zusammen, um mit der jeweiligen Fachkompetenz herauszufinden, ob die Ursache von Zahnproblemen medizinischer oder seelischer Natur ist. Sie geben den Patient*innen dann Empfehlungen, wie es weitergehen sollte. Sitzt die Ursache in einem "Problem, das auf Seele und Zähne drückt", sollte dies sinnvollerweise durch therapeutische Beratung angegangen werden. Diese Beratung kann auch von zahnärztlicher Hilfe begleitet werden, um bestehende Schäden an der Mundgesundheit zu behandeln und weitergehende Schäden zu verhindern.
Patient*innenberatung
Wenn Zahnärzt*innen oder Psychotherapeut*innen vermuten, dass hinter zahnmedizinischen Belastungen eines Patienten seelische Konflikte stehen, oder wenn sie vermuten, dass sich hinter seelischen Belastungen zahnmedizinische Probleme verbergen, dann steht ihnen zur Klärung in Berlin die bundesweit erste und kostenlose Patient*innenberatungsstelle "Seele und Zähne" zur Verfügung.
Gemeinsam prüfen dort eine Psychologische Psychotherapeutin und eine Zahnärztin die möglichen körperlichen und seelischen Ursachen von Zahnproblemen. Sie geben Empfehlungen für die weitere Behandlung.
Die Beratung erfolgt nur nach Vermittlung durch behandelnde Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen, die in die Vor- und Nachbereitung der Beratung einbezogen werden.
Kontakt
Patient*innenberatungsstelle "Seele und Zähne"
Zahnärztehaus, Georg-Wilhelm-Str. 16, 10711 Berlin
Terminvereinbarung erfolgt nach telefonischer Anmeldung durch Ihre*n Zahnärzt*in oder Ihre*n Psychotherapeut*in (nur mit Überweisung) unter Telefon: 030 - 89004400
Hier finden Sie den aktuellen Flyer "Seele und Zähne", den sie auch unter info@psychotherapeutenkammer-berlin.de bestellen können.
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