Die Corona-Pandemie beeinträchtigt die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen
In der vorliegenden Studie von Kolleginnen und Kollegen der Universität Leipzig wurden 324 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen aus ganz Deutschland befragt. Es zeigt sich ein deutlicher Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die psychische Verfassung und die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen: Die Wartezeiten haben sich nahezu verdoppelt und alle erfragten psychischen Störungen treten z.T. deutlich häufiger auf (v. a. Depressionen, Angststörungen, Medienabhängigkeit, Schlaf-, Anpassungs-, Zwangs- und Essstörungen). Zudem ist bei der Hälfte der Patien:innen eine pandemieassoziierte Symptomverschlechterung aufgetreten. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit hat sich verringert. Gleichzeitig zeigen sich Anzeichen für ein gestiegenes Commitment zur Therapie: Die Zusammenarbeit mit den Eltern hat sich erhöht und Therapien werden seltener abgebrochen. Die Mehrzahl der befragten Therapeut:innen versuchte, dem gestiegenen Bedarf mit einer Erhöhung der Behandlungsstunden zu begegnen.
Es sollte eine Anpassung des Versorgungssystems an den gestiegenen Bedarf erfolgen, um Folgeschäden der Pandemie zu begrenzen.
Hier dieStudienergebnisse als Preprint für Sie zum kostenlosen Download:
Bericht des SPIEGELs über die Studie:
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