Der Vorstand der PtK Berlin hält die Beendigung der Corona-Sonderregelungen zum
31. März 2022 für verfrüht und sachlich unbegründet.
In den vergangenen Quartalen hatten die Psychotherapeut:innen wegen der pandemischen Situation die Möglichkeit, alle Patient:innen, die besonders gefährdet sind, per Video oder, wenn sie diese Möglichkeit nicht hatten, per Telefon psychotherapeutisch zu behandeln. Zum 1. April 2022 soll dieses Hilfsmittel wieder auf die vor der Pandemie geltende Quote von 20% der Patient:innen oder der jeweiligen Leistung zurückgenommen werden, da die gesetzlich vorgesehene Anhebung auf 30% noch nicht umgesetzt ist. Dabei haben wir derzeit die höchsten Inzidenzen und der Weg in eine psychotherapeutische Praxis kann für vulnerable Patien:innen tatsächlich gefährlich sein. Auch manche Psychotherapeut:innen haben Vorerkrankungen und müssen sich schützen. Viele Kolleg:innen arbeiten auch mit Gruppen, wo die Gefahr einer Ansteckung noch einmal deutlich erhöht ist.
Eine psychotherapeutische Behandlungsstunde per Video oder auch per Telefon ist ein erforderlicher Notbehelf in Pandemiezeiten. Denn grundsätzlich ist selbstverständlich, dass die psychotherapeutische Arbeit in Präsenz, also face to face, der Goldstandard ist.
Wir halten es aber in der jetzigen Situation für geboten, die Sonderregelung um ein weiteres Quartal, also bis zum 30. Juni 2022, zu verlängern, in der Hoffnung, dass die Infektionszahlen bis dahin deutlich gesunken sind. Danach halten wir die im Gesetz vorgesehene Quote von max. 30% für psychotherapeutische Behandlungen per Video für grundsätzlich ausreichend.
Der Vorstand
29.03.2022
Die Stellungnahme finden Sie hier.
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