Deutschland
Liebe Mitglieder,
im 3. Teil der Veranstaltungsreihe zu Auswirkungen von Corona auf die Psychotherapeutische Versorgung widmen wir uns Verschwörungserzählungen. In der psychotherapeutischen Arbeit begegnen wir Menschen, die sich solchen Narrativen zuwenden oder erleben mit, wie jene das Klima in Familien, Gruppen und Institutionen verändern. Verschwörungserzählungen gibt es aber nicht erst seit der Pandemie oder seit dem Krieg in der Ukraine oder im Nahen Osten. Sie sind seit vielen Jahrhunderten populär und verleihen immer auch Ängsten und Unsicherheiten der Menschen Ausdruck. Gleichsam können sie zu einem Zündstoff von Radikalisierung und Demokratiefeindlichkeit werden. Auch wir als Psychotherapeut*innen stehen vor der Frage, wie wir auf Menschen eingehen, mit Menschen umgehen können, die von Verschwörungsnarrativen überzeugt sind.
In unserer Veranstaltung wollen wir uns mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Psychotherapie beschäftigen und dabei auch die Implikationen für Familien und soziale Gruppen einbeziehen. Dafür haben wir als Referenten den Leiter der psychosozialen Beratungsstelle VERITAS Berlin, Tobias Meilicke, eingeladen, von dessen Erfahrungen wir hören und mit dem wir in ein Gespräch kommen möchten.
Ablauf
Beginn: 19:00 Uhr
Begrüßung:
Clemens Povel (Sprecher des Ausschusses für Versorgung der PtK Berlin)
Vortrag:
Tobias Meilicke* (Leiter der Beratungsstelle VERITAS Berlin für Betroffene von Verschwörungserzählungen)
Kommentar:
Kerstin Sischka (Psychoanalytikerin (DPV/IPA/DGPT), NEXUS – Psychotherapeutisch-Psychiatrisches Beratungsnetzwerk, Charité Universitätsmedizin Berlin, Mitglied im Ausschuss Versorgung der PTK Berlin)
Dr. Christina Jochim (Psychologische Psychotherapeutin (VT), Mitglied im Vorstand der PtK Berlin
Fragen und Diskussion
Moderation: Clemens Povel
Ende: 21:00 Uhr
Diese Veranstaltung wird mit 2 Fortbildungspunkten zertifiziert.
Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!
Die Anmeldung ist geschlossen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an veranstaltungen@psychotherapeutenkammer-berlin.de
*Tobias Meilicke hat Politikwissenschaft, Islamwissenschaft und Soziologie in Erlangen, Istanbul und Kairo studiert. Zwischen 2015 und 2020 baute er u.a. die Präventions- und Beratungsstelle gegen religiös begründeten Extremismus in Schleswig-Holstein (PROvention) auf und leitete diese bis zu seinem Weggang. In dieser Zeit konnte er sein Wissen zu Beratungs- und Therapieansätzen konstant erweitern und absolvierte u.a. Weiterbildungen in systemischer Einzel-, Paar- und Familientherapie. Darüber hinaus ist er ausgebildete insofern erfahrene Fachkraft zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGB VIII, sowie Antigewalt- und Deeskalationstrainer. Derzeit befindet er sich in einer berufsbegleitenden vierjährigen Ausbildung zum Gestalttherapeuten (2020 – 2024). Seit Januar 2021 leitet er die Beratungsstelle veritas – Beratung für Betroffene von Verschwörungserzählungen – in Berlin und schreibt zusammen mit seiner Kollegin Kim Lisa Becker ein Methodenlehrbuch zur Umfeld-, Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit für Berater*innen und Therapeut*innen im Themenfeld religiös begründeter Extremismus.
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