Anlässlich des bundeweiten Hitzeaktionstages am 14.06.2023 wurde auf der 85. Delegiertenversammlung der Psychotherapeutenkammer Berlin am 13.6.2023 die Resolution "Hitzeschutz in der psychotherapeutischen Versorgung Berlins" verabschiedet.
Resolution zum Hitzeschutz in der psychotherapeutischen Versorgung Berlins:
Mit der stetigen Zunahme von Emissionen Jahr für Jahr und des dadurch ausgelösten Treibhauseffekts kommt es weltweit und auch in Berlin zu immer extremeren Hitzeperioden. Die starke Hitze schädigt nicht nur Ökosysteme und die Infrastruktur, sondern auch die körperliche und psychische Gesundheit.
Studien zeigen, dass während Hitzeperioden die Inanspruchnahme psychiatrischer Notdienste, die Häufigkeit von Suiziden sowie die Risiken für das Neuauftreten oder die Symptomverschlechterung von Stimmungs- und Angststörungen sowie psychotischen und demenziellen Erkrankungen in der Bevölkerung steigen. Hitze erhöht darüber hinaus zwischenmenschliche Aggression in Form von gereiztem und gewalttätigem Verhalten, da die Ressourcen für Aufmerksamkeit und Selbstkontrolle abnehmen. Personengruppen mit schweren körperlichen und/oder psychischen Erkrankungen, hochaltrige Menschen sowie Kinder und Jugendliche sind besonders hitzegefährdet.
Berlin bietet als dicht bebaute Großstadt besonders viele Orte, in denen Hitze sich stauen kann und besonders wenige Orte, die Abkühlung zulassen. Bei der Ausarbeitung von spezifischen Hitzeschutzplänen ist die Lage und sind die Bedürfnisse von psychisch erkrankten Menschen zu analysieren und zu berücksichtigen.
Anlässlich des Hitzeschutztages am 14. Juni fordern die Delegierten der Psychotherapeutenkammer Berlin die politisch Verantwortlichen auf, für den notwendigen Hitzeschutz in der Stadt Sorge zu tragen und notwendige Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise einzuleiten und umzusetzen. Dazu gehört besonders die Reduktion des Individual-Autoverkehrs in der Innenstadt bei gleichzeitigem entsprechendem Ausbau des ÖPNV und der Erhalt und die Neuschaffung von Grünflächen in der Stadt.