Psychotherapeutische Kompetenzen im Focus unseres beruflichen Handelns - gegen den Modellstudiengang Psychopharmakotherapie in der Psychotherapieausbildung!
Die Delegiertenversammlung der Psychotherapeutenkammer Berlin spricht sich auf ihrer Delegiertenversammlung am 20. März 2018 gegen den vom Bundesgesundheitsministerium im Arbeitsentwurf eines Gesetzes zur Reform der Psychotherapeutenausbildung vorgesehenen Modellstudiengang zur Verordnung von Psychopharmaka aus.
Von ihrem Selbstverständnis her nutzen Psychologische PsychotherapeutInnen und Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen psychotherapeutische Methoden zur Heilung und Linderung psychischer und psychisch bedingter körperlicher Störungen. Das ist und soll auch weiterhin das Mittel der Wahl bleiben.
Die Delegierten der Psychotherapeutenkammer Berlin erkennen den Stellenwert der Behandlung psychischer Störungen mit Medikamenten bei einer entsprechenden Indikation an. Die Verordnung von Medikamenten gehört dabei zu den Aufgaben der Ärzte und fordert bei einer leitliniengerechten psychotherapeutischen Behandlung von Patientinnen und Patienten zwingend die Kooperation beider Heilberufe, die auch bisher schon vielfach gut praktiziert wird.
Erforderlich für diese Zusammenarbeit ist grundlegendes pharmakotherapeutisches Wissen, das in der zukünftigen Psychotherapeutenausbildung durchaus vermittelt werden sollte.
In diesem Sinne fordert die Psychotherapeutenkammer Berlin das Bundesministerium für Gesundheit auf, zügig die Reform der Psychotherapeutenausbildung zu einem guten Abschluss zu bringen.