Ältere Menschen scheuen häufig davor zurück, psychische Probleme wie Depressionen oder Ängste gegenüber Angehörigen und Ärzten anzusprechen. Ab einem Alter von 75 Jahren werden kaum noch Psychotherapien in Anspruch genommen, obwohl sie auch im höheren Alter wirksam sind. Stattdessen steigt die Verschreibung von Antidepressiva mit zunehmendem Alter stark an. Bemängelt wurde von den Diskutanten, dass aufsuchende psychotherapeutische Hilfen in Form von Hausbesuchen oder Besuchen im Altenheim noch zu selten seien. Erschwerend sei zum Einen, dass nach den Vorschriften begründet werden muss, wenn die Psychotherapie nicht in den Praxisräumen des Psychotherapeuten stattfindet. Gravierender sei aber, dass der zusätzliche Aufwand, der durch das Verlassen der Praxis entsteht, so gut wie nicht vergütet werde. Dies treffe auch auf den bei älteren Menschen oft notwendigen zusätzlichen Aufwand für Absprachen mit Angehörigen und begleitenden Diensten zu.
Beim 11. Deutschen Seniorentag in Frankfurt/Main unterstrichen Vertreter der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV), dass psychische Störungen bei älteren Menschen oft nicht erkannt und nicht fachgerecht,sondern einseitig medikamentös behandelt werden.
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