Rimbaud, Bacon, Tolstoi und Pasolini: vier männliche Künstler der Moderne. Alle vier treffen sich in "Teorema" und hinterlassen ihre Spuren: Rimbaud verweist auf das Getrieben-Sein und die Dekadenz; Bacon auf die Gewalt und den Schmerz; Tolstoi auf den Realismus und die Befreiung. Pasolini vereint alle drei in seinem Film und lässt sie miteinander spielen.
Teorema - Geometrie der Liebe Italien 1968, R: Pier Paolo Pasolini, D: Terence Stamp, Laura Betti Silvana Mangano u.a., L: 94 min., FSK: ab 16
Freitag, 11. März, 20 Uhr - City Kino Wedding, Müllerstraße 74, 13349 Berlin
Mit einer Analyse von Dipl.-Psych. Dr. Bernd Heimerl, Delegierter und Redaktionsmitglied der Psychotherapeutenkammer Berlin
In der Filmanalyse soll die triebhafte Seite der kathartischen Prozesse, die die Figuren durchlaufen, beleuchtet werden: von der stummen devoten Haushälterin zur heiligen Wunderheilerin; von dem spielend naiven Sohn zum ernstzunehmend grenzüberschreitenden Künstler; von der braven vaterliebenden Musterschülerin zur katatonen Wahnsinnigen; von der gehemmt-kontrollierend und fassadenhaften Mutter zur verzweifelten Nymphomanin und vom kränklichen körperlich asexuellen Vater zur phantasiereichen sexuellen Befreiung...