Entscheidungen bestimmen das Verhalten des Menschen.
Entscheidungen zielen darauf ab, einen unklaren Zustand zu beenden. Oft müssen wir entscheiden, ohne genau zu wissen, ob unsere Entschlüsse richtig oder falsch sind. Und trotzdem müssen wir wählen.
Entscheidungen strukturieren unser Leben, unsere Aufgaben und zielbezogen unseren Alltag in der praktischen psychotherapeutischen Arbeit. Erfolge und Misserfolge unserer Behandlungen sind die Konsequenz stimmiger Entscheidungen oder aber von Fehlentscheidungen, die bis zu berufsrechtlichen Konsequenzen führen können. Aus unserer Selbsterfahrung, Lehrtherapie, Intervision, Supervision und der täglichen Praxis wissen wir um die Komplexität bewusster und unbewusster "Kopf- und Bauchentscheidungen". Wir wissen (oder wissen nicht) um unsere Motive, Paradoxien und Ambivalenzen, um die Konflikte, die fachlichen Standards und um unsere persönlichen Neigungen.
Der diesjährige Landespsychotherapeutentag versuchte, das unterschätzte Thema Entscheidungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten:
Welche Entscheidungen treffe ich in der professionellen Beziehung zwischen mir und meinen Patienten? Welche Entscheidungen treffen die Patienten? Wie treffen wir diese Entscheidungen? vgl. Vortrag von Herrn Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl, geschäftsführender Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt.
Warum entschließen sich immer weniger Männer für den Beruf des Psychotherapeuten? Welche Parameter spielen eine Rolle für die Auswahl des Berufes? vgl. Vortrag von Frau Prof. em. Dr. Eva Jaeggi, em. TU Berlin, Psychologische Psychotherapeutin
Wie werden gesundheitspolitische Entscheidungen getroffen? Wie ist beispielsweise das Zusammenspiel von Entscheidungsprozessen der ministerialen Gesundheitspolitik und der Selbstverwaltung? vgl. Eröffnungsvortrag des Senators für Gesundheit und Soziales Mario Czaja MdA; Vortrag von Herrn Franz Knieps, Abteilungsleiter a.D. des BMG z.Z. der Großen Koalition; heute: WMP HealthCare GmbH in Berlin
Wie wirken sich die Entscheidungen für bestimmte versorgungspolitische Rahmenbedingungen auf unseren Arbeitsalltag aus? Welche Entscheidungsspielräume bleiben uns? vgl. Vortrag Herr Prof. Dr. Rainer Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer.