Psychosen, darunter auch Schizophrenie, gehören zu den schwersten psychischen Erkrankungen, da sie oft chronisch verlaufen und das Leben der Erkrankten stark beeinträchtigen. Psychosen sind kostenintensiv. Die jährlichen Gesamtausgaben werden auf insgesamt 4,4 bis 9,2 Milliarden Euro geschätzt (Behandlungskosten und indirekte Kosten durch Arbeits- oder Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung). Lange Zeit wurde nahezu ausschließlich eine medikamentöse Behandlung für wirksam gehalten. Die Ergebnisse der Psychotherapieforschung aus den letzten 20 Jahren widerlegen diese Einschätzung. Gleichwohl erhalten Patienten mit Psychosen bis heute zu selten Psychotherapie.
Prof. Stefan Klingberg studierte in Münster Psychologie, wo er 1993 zum Thema "Rückfallprophylaxe bei Psychosen" promovierte. Seit 2004 ist er als Leitender Psychologe und Hochschuldozent in Tübingen tätig. Prof. Klingberg ist derzeit maßgeblich an der Aktualisierung der S3-Leitlinie Schizophrenie beteiligt. Er ist Mitgründer und Vorstandsmitglied des Dachverbands Deutschsprachiger PsychosenPsychotherapie.
Die Vorträge von Dorothea von Haebler und von Prof. Klingberg können Sie hier nachlesen: