In fast 90 Prozent der Krankenhäuser bekamen die Testanrufer, die angaben, sich für einen depressiv erkrankten Angehörigen zu erkundigen, keine konkreten Beschreibungen eines Behandlungskonzepts oder typischen Therapieplans. Typische Antworten waren vielmehr "Auf Station gibt es einen regelmäßigen Tagesablauf" oder "Die Therapie ist multimodal und individuell zugeschnitten". Auf Nachfragen gaben zumindest ein Teil der Kliniken genauere Auskunft über Art und Umfang der medikamentösen Therapie oder Psychotherapie. Grundlage der Umfrage ist die BPtK-Checkliste für psychiatrische und psychosomatische Krankenhäuser.
"Die Patienten brauchen weit genauere Auskünfte von den Krankenhäusern", kritisierte BPtK-Präsident Prof. Dr. Rainer Richter. "Psychiatrische und psychosomatische Kliniken sollten differenziertere Informationen dazu anbieten, wie sie arbeiten bzw. mit welchem Behandlungsangebot einzelne Patienten rechnen können." Auch wenn bei der Befragung meistens keine ausreichenden Informationen gegeben wurden, lohnen mehrere Telefonate mit verschiedenen Kliniken. Die Auskünfte der Krankenhäuser ermöglichen immerhin einen persönlichen Eindruck über deren Therapieschwerpunkte", riet BPtK-Präsident Richter. "Auf die Dauer benötigen Patienten jedoch objektive Daten über die Behandlungsangebote und letztlich auch die Behandlungsqualität bzw. -erfolge von psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern, um sich für oder gegen ein Haus entscheiden zu können." Diese könnten beispielsweise in den Qualitätsberichten der Kliniken veröffentlicht werden.
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