Die Dämonen haben mich überfallen", sagte die türkische Patientin immer wieder. Sie war an diesem Tag zum ersten Mal in die psychotherapeutische Praxis gekommen, und der Therapeut hatte sie aufgefordert, ihr Leid zu schildern. Nach der Sitzung blieb er ratlos zurück: Worunter litt die junge Frau? Die Dämonen-Erzählung ließ ihn an eine Psychose denken. Um sich Rat einzuholen, rief er Meryam Schouler-Ocak an.
"Ich erklärte meinem Kollegen, dass das Wort ,Dämonen’ in der Türkei synonymhaft benutzt wird, um Beschwerden zu umschreiben. Seine Patientin hatte eine Redewendung ins Deutsche übersetzt und kommunizierte ihre Eheprobleme darüber", sagt Schouler-Ocak, die als Oberärztin in der Psychiatrischen Universitätsklinik der Berliner Charité mit Sitz im St. Hedwig-Krankenhaus arbeitet. Die gebürtige Türkin ist Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Gesellschaft für Psychiatrie und leitet an der Charité einen Forschungsbereich für interkulturelle Psychiatrie. >>> weiter zum vollständigen Artikel