HANNOVER. Niedersachsens Psychotherapeuten und Hausärzte sollen Depressions- und Burn-out-Patienten zukünftig eher und schneller behandeln. So will es ein Vertrag zwischen der AOK Niedersachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN).
Ob der Vertrag Erfolg haben wird, ist ungewiss. Zwar wird den Therapeuten mehr Geld angeboten, wenn sie zusätzliche Patienten rasch versorgen. Zusätzlich zahlt die AOK eine Prämie, wenn die Therapeuten besonders kurz behandeln.
Trotz allem ziehen die Ärzte und Psychotherapeuten im Land bisher nicht mit bei dem AOK-KVN-Vertrag. Bisher haben sich nach Auskunft der AOK Niedersachsen 505 Hausärzte und 92 Fachärzte und Psychotherapeuten eingeschrieben.
"Wahrscheinlich ist auch die Urlaubszeit an der verhaltenen Nachfrage schuld", vermutet Carsten Sievers, Sprecher der AOK. "Nach den Sommerferien wird es einen Schub geben."
Das Versorgungsproblem indessen liegt auf der Hand: 2012 war jeder zehnte Arbeitnehmer mit AU-Tagen im Nordwesten wegen seelischer Leiden krank geschrieben.
Die AOK Niedersachsen zählt jährlich rund 40.000 Behandlungen von Depressionen. Derzeit dauert es in Niedersachsen aber zwölf Wochen bis zum Erstgespräch und 17 Wochen bis zum Therapiebeginn. >>> weiter zur vollständigen Meldung