Deutschland hat den höchsten Seniorenanteil in ganz Europa. 20 Prozent der Bevölkerung sind heute schon 65 Jahre und älter (U.S. Census Bureaus, 2008). Krisensituationen wie Verlust des Partners, Wechsel der gewohnten Umgebung oder körperliche Erkrankungen sind oftmals Auslöser für psychische Erkrankungen. Depressionen, Suchterkrankungen oder auch Suizidhandlungen können die Folge sein.
Gesundheitsförderung und Prävention spielen daher im Alter eine große Rolle und können die Belastungen verringern, bzw. der Verschlechterung des Allgemeinzustandes vorbeugen. Die heute 70-Jährigen sind - das haben Wissenschaftler herausgefunden - so gesund und leistungsfähig wie die 65-Jährigen der 70er Jahre. Das heißt, in den zurückliegenden drei Jahrzehnten sind im Durchschnitt fünf so genannte "gute" Alters- und Lebensjahre hinzugekommen.
Gleichzeitig stellt die Demenz, eine fortschreitende Beeinträchtigung der Gehirntätigkeit im Alter, nicht nur die Medizin, sondern die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Etwa 1,4 Millionen Menschen leiden nach neuesten Erhebungen in der Bundesrepublik an dieser Krankheit. Für Angehörige und auch das Pflegepersonal eine enorme Belastung. So fordert auch Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales und Schirmherr der Berliner Woche der Seelische Gesundheit: "Psychisch kranke ältere Menschen sind krankheitsbedingt kaum in der Lage, selbst für ihre Rechte und gegen Stigma und Diskriminierung einzutreten; das gilt besonders für Demenzkranke. Wir müssen uns gemeinsam für eine breite Sensibilisierung sowie für die Verbesserung der Früherkennung von Demenzen und Altersdepressionen einsetzen."
Darum und um Vieles mehr - nicht nur zum Thema Alter - geht es bei den zahlreichen Angeboten der 7. Berliner Woche der Seelischen Gesundheit. Ob Vorträge, Workshops, Schnupperkurse, Fachtagung oder Kunstaustellung, alle Veranstaltungen bieten dem breiten Publikum Einblick in komplexe Zusammenhänge der Psyche, Anregungen zum Erhalt der Gesundheit wie auch Antworten auf ganz einfache, praktische Fragen. Immer mit dem Ziel, Berührungsängste abzubauen und den Betroffenen und deren Angehörigen möglichst große Unterstützung und Gestaltungsraum zu bieten.
Die Berliner Woche der Seelischen Gesundheit wurde 2006 vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), dem Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK), dem Berliner Bündnis gegen Depression, den Berliner Alexianer Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie sowie den Psychiatrie-Koordinatoren der Bezirke initiiert. Unterstützt und gefördert von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Sie ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Berliner Veranstaltungskalenders und mit jährlich 100 beteiligten psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen zu einem Highlight der Informationsarbeit zu den Themen der seelischen Gesundheit geworden.
Das aktuelle Programm zur Berliner Woche der Seelischen Gesundheit finden Sie unter www.berlin.seelischegesundheit.net. Der Besuch der Veranstaltungen ist in der Regel kostenlos.